Naturseifen selber machen

Wer gerne auf synthetische Zusatzstoffe verzichtet und ganz genau wissen will, was sich in seinen Reinigungsprodukten befindet, für den ist die Herstellung eigener Seife eine echte Alternative. Dann weiß man immer zu 100 %, was drinnen ist.

Gute Seife

Der Vorteil von selbst gemachter Seife ist, dass wir pflanzliche Öle und Fette in Lebensmittelqualität dafür benutzen können. Höchste Qualität ist also garantiert. Die Öle versorgen die Haut mit der Extraportion Feuchtigkeit und pflegen sie.

Selbst gemachte Seifen enthalten noch Glycerin. Bei der industriellen Herstellung wird dieses oft entfernt. Glycerin bindet Wasser und verwandelt unsere Naturseifen in ein hochwertiges Pflegeprodukt.

Dazu kommt, dass man bei der Wahl der Duftnote völlig freie Hand hat. Man kann also eine Seife machen, die so duftet, wie man es sich immer schon gewünscht hat.

Vorbereitung

Ganz wichtig bei der Seifenherstellung ist eine gute Vorbereitung und die Bereitstellung von Schutzkleidung, denn man muss dabei mit Lauge arbeiten. Hier sind ein paar Tipps:

  1. Immer trocken und sauber arbeiten. Die Arbeitsflächen sollten also zuerst geputzt werden, bevor man loslegt. Dann kann man sie mit Zeitungspapier auslegen.
  2. Fließendes Wasser ist wichtig bei der Seifenherstellung. So kann bei Bedarf schnell abgewaschen werden, sollte etwas schiefgehen. Arbeite also in einem Raum, in dem es fließendes Wasser gibt.
  3. Der Raum, in dem wir die Seife herstellen, sollte unbedingt gut belüftet sein. Die Dämpfe nicht einatmen, die bei der Herstellung entstehen können!
  4. Immer alles vorbereiten und wirklich alle Gegenstände, die man benötigt, bereitstellen. Nichts ist schlimmer, als wenn man schon Lauge an den Handschuhen hat und dann etwas vergessen hat. Gute Vorbereitung ist wahnsinnig wichtig.
  5. Weil wir mit Lauge arbeiten, brauchen wir Schutzausrüstung. Pflicht sind eine Schutzbrille für die Augen und dicke Handschuhe, die laugenbeständig sind. Auch ein Mundschutz ist eine gute Idee sowie eine Schürze, damit wir unsere Kleidung nicht ruinieren. Zur Sicherheit kann man eine Flasche Essig bereitstellen, um die Lauge zu neutralisieren, sollte wirklich etwas passieren.
  6. Behälter, Hilfsmittel und Arbeitsfläche dürfen nicht aus Aluminium sein, weil die Lauge dieses Metall zerstört. Am besten sind Kunststoff und Edelstahl.

Grundausrüstung

Alle, die ihre Seife selbst herstellen, arbeiten ein bisschen anders und verwenden auch unterschiedliche Hilfsmittel. Deshalb haben wir eine Liste mit Vorschlägen zusammengestellt. Neben ausreichender Schutzausrüstung benötigt man:

  • einen Topf (am besten aus Emaille) mit 4-5 Litern Fassungsvermögen
  • einen kleinen Topf
  • eine Kochlöffel
  • einen Mixer
  • Formen aus Plastik, Silikon oder Metall. (Wichtig: Wenn Metallformen verwendet werden, müssen diese mit Frischhaltefolie ausgelegt werden. Sonst reagiert die Lauge mit dem Metall und die Seife ist für den Müll.)
  • Plastikgefäße
  • eine Küchenwaage
  • einen Schöpflöffel
  • Seifenthermometer

Wichtig: Alle Dinge, die fürs Verseifen verwendet werden, dürfen danach nicht mehr zum Kochen oder Backen verwendet werden!

Rezepte

Jetzt möchten wir dir noch zwei einfache Rezepte vorstellen, mit denen du starten kannst.

Olivenölseife

Hier haben wir eine sehr einfach herzustellende Seife, die ohne Aufwand zu machen ist.

Zutaten:

  • 500 g Olivenöl
  • 64 g NaOH
  • 150 g Wasser

Herstellung:

  • Erst das NaOH im Wasser auflösen. Dazu kleinweise das Pulver ins Wasser geben und nicht umgekehrt, sonst kann es zu einer “Explosion” kommen.
  • Als Reaktion erwärmt sich die Lauge nun.
  • Lasse sie dann auf ca. 40°C abkühlen.
  • Währenddessen wird das Öl sanft im Wasserbad auch auf 40°C gebracht und mit der Lauge vermischt. Dazu eignet sich der Stabmixer sehr gut.
  • Hat die Masse eine puddingartige, cremige Konsistenz angenommen, kann sie in eine Form gefüllt werden.
  • Etwaige Luftblasen können durch sanftes Bewegen oder Klopfen der Form entfernt werden.
  • Die Form wird mit einem Karton oder einem Handtuch abgedeckt, um die Gelphase anzuregen.
  • Nach 24 Stunden kann die Seife aus der Form genommen und geschnitten werden. Dabei unbedingt Handschuhe tragen!
  • Circa acht Wochen muss die Seife nun kühl, dunkel und trocken “reifen” können. Je länger die Seife lagert, desto besser wird sie.
  • Die Überfettung dieser Seife liegt bei ca. 4 %.

Duftende Seife

Falls du dich an einer einfachen Seife mit wunderbarem Duft versuchen willst, ist dieses Rezept passend.

Zutaten:

Herstellung:

  • Erst das NaOH im Wasser auflösen. Dazu kleinweise das Pulver ins Wasser geben und nicht umgekehrt, sonst kann es zu einer “Explosion” kommen.
  • Als Reaktion erwärmt sich die Lauge nun.
  • Lasse sie dann auf ca. 40°C abkühlen.
  • Währenddessen wird das Kokosöl sanft im Wasserbad geschmolzen und mit den anderen Pflanzenölen gemischt auf 40°C gebracht. Anschließend kann die Ölmischung mit der Lauge vermengt werden. Dazu eignet sich der Stabmixer sehr gut.
  • Sobald die Seifenmassen beginnt, einzudicken, können die ätherischen Öle zugegeben werden.
  • Danach die Seife weiterrühren/mixen.
  • Hat die Masse eine puddingartige, cremige Konsistenz angenommen, kann sie in eine Form gefüllt werden.
  • Etwaige Luftblasen können durch sanftes Bewegen oder Klopfen der Form entfernt werden.
  • Die Form wird mit einem Karton oder einem Handtuch abgedeckt, um die Gelphase anzuregen.
  • Nach 24 Stunden kann die Seife aus der Form genommen und geschnitten werden. Dabei unbedingt Handschuhe tragen!
  • Die Überfettung dieser Seife liegt bei 6-7 %.

Wichtig bei der Verseifung: Jedes Öl hat einen eigenen Verseifungsfaktor. Wenn du also in einem Rezept das Öl austauscht, muss du die Menge des Ätznatrons neu berechnen, sonst wird die Seife nichts. Hier sind Links zu einem Kalkulator bzw. zu einer Tabelle.